Besuch von Monkey Magic aus Japan

Die Anfrage kam von einer unserer ehemaligen Klettertrainerinnen – Miki. Herr Kobayashi hat sie gebeten, Kontakt mit „Ich will da rauf!“ aufzunehmen und einen Besuch zu organisieren. Das von ihm gegründete Kletterprojekt Monkey Magic wird von Laureus International gefördert und war 2022 mit uns unter den Nominierten für den Laureus World Sport Award in der Kategorie Sport for Good.

Der Gründer von Monkey Magic, Koichiro Kobayashi, hat am 24.06. die IWDR Klettergruppen besucht, um mehr über „Ich will da rauf!“ und die inklusiven Klettergruppen zu erfahren. Er selbst ist sehbehindert. Er hatte noch die Paraclimberin Maco mitgebracht. Die beiden waren zuvor beim IFSC Paraclimbing World Cup in Innsbruck.

Es gibt eine große Gemeinsamkeit von Monkey Magic und „Ich will da rauf!“: Menschen mit und ohne Behinderung klettern gemeinsam. Das hat uns gleich auf die richtige Wellenlänge gebracht. Die Unterschiede wurden nämlich auch sehr schnell deutlich. Vor allem, wenn es um das Thema Behinderung geht. In Japan wird über dieses Thema nicht gesprochen. Menschen mit Behinderung sind unsichtbar und haben kein Recht auf Selbstbestimmung. Sie werden geduldet. Koba thematisiert das Thema ganz deutlich und fragte in der Vorstellungsrunde bei uns ganz offen nach der Art der Behinderung der Kletternden. Eben weil es in Japan ein Tabuthema ist. Damit möchte er auf Menschen mit Behinderung und deren Rechte aufmerksam machen. Behinderung soll ein „normales“ Thema werden.
Ganz im Gegensatz dazu ist das Thema Behinderung bei uns im Verein eher im Hintergrund. Es soll eben nicht so sehr um die Behinderung gehen, sondern um den ganzen Menschen und das gemeinsame Klettern.

Das war es dann aber schon mit den Unterschieden. Wir haben uns sehr gefreut über die Anfrage und den Besuch aus Japan. Es war faszinierend und inspirierend zu sehen, wie Koba mit der Sehbehinderung die Kletterhände hochklettert oder Maco mit nur einem Bein vorsteigt. Und das mit dem Wissen, wie die Situation von Menschen mit Behinderung in Japan ist und was für Pioniere wir zu Gast hatten.

Unser Fazit: Klettern funktioniert auch ohne gemeinsame Sprache – über Grenzen hinweg.
Klettern macht Menschen nicht nur körperlich stark, er gibt ihnen auch Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein. Und das können alle Menschen gebrauchen, nicht nur Menschen mit Behinderung.

Die Fotos und Videos möchten wir Euch nicht vorenthalten.

Video: Geschichte von Kichiro Kobayashi https://www.youtube.com/watch?v=zAlxiRVcIw8
Video: Maco beim Vorsteigen in der Kletterhalle https://www.youtube.com/watch?v=MxY5yb7sfoI

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