Inklusives Klettern bei „Ich will da rauf!“ und Covid-19

Die Corona Pandemie hat große Teile des öffentlichen Lebens zwischen März und Juni lahmgelegt. So gut wie alle waren mehr oder weniger von den Auswirkungen der Ausgangsbeschränkungen zum Schutz der gesamten Bevölkerung in Deutschland betroffen.

Um unsere Kletternden mit und ohne Behinderung, die Klettertrainer_innen und ehrenamtlichen Helfer_innen zu schützen, mussten wir den Kletterbetrieb bis Mitte Juli komplett einstellen. Für viele Kletternde fiel somit ein wichtiger Bestandteil ihres Alltags weg – das Klettern und vor allem die familiäre Gemeinschaft und der soziale Halt in den Klettergruppen.

Das Klettern konnten wir nicht ersetzen, aber zumindest für den Zusammenhalt haben wir eine Lösung gefunden: Seitdem halten wir verstärkt direkten Kontakt mit unseren Mitgliedern und haben zusätzlich ein digitales Angebot auf die Beine gestellt, damit niemand alleine bleibt und wir alle gemeinsam durch diese außergewöhnliche Zeit kommen. Es gibt jetzt Online-Stammtische und Kletterquizze mit Online-Preisverlosungen. In E-Mails informieren wir unsere Mitglieder mit und ohne Behinderung über Online-Angebote (leider nicht alle sind barrierefrei!) aus den Bereichen Sport, Inklusion, Bildung, Kultur und andere Bereiche. Wir leiten auch Informationen über die Corona Pandemie in Leichter Sprache an unsere Mitglieder weiter.
Corona hat uns einen Digitalisierungs-Schub gegeben. Unser Augenmerk liegt hier natürlich auch auf Barrierefreiheit, damit alle unsere Mitglieder an unseren digitalen Angeboten teilhaben können. Wir versuchen also, das Beste aus der Krise zu machen und geben aufeinander acht.

Weniger positiv sind die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf „Ich will da rauf!“. Bis Ende 2020 ist unser inklusives Angebot noch voll finanziert. 2021 stehen wir jedoch ohne unsere große Förderung durch die SKala-Initiative vor neuen finanziellen Herausforderungen. Diese Herausforderungen werden durch die Corona Pandemie erheblich verschärft, denn wir finanzieren uns hauptsächlich über Fördergelder und Spenden. Doch viele Stiftungen sind selbst von der Krise betroffen und wissen noch nicht, wie es finanziell weitergehen wird. Die Stadt München rechnet mit Millionen weniger Steuereinnahmen und wird die öffentlichen Fördergelder kürzen. Das alles sind Förderer, auf die wir beim IWDR angewiesen sind. Unsere privaten Spender_innen sind auch unterschiedlich schwer von der Krise betroffen. Mit der Firma Skylotec verbindet uns eine langjährige Partnerschaft seit Gründung des Vereins. Auch sie kämpfen mit den wirtschaftlichen Auswirkungen auf ihr Geschäft und vor allem auf ihre Mitarbeiter_innen.

Wir machen uns Sorgen, dass wir unsere erfolgreiche Inklusionsarbeit der letzten zwölf Jahre ab 2021 nicht in der gewohnten Form weiterführen können, weil wir Personal entlassen müssen und deutlich weniger Geld für unsere inklusiven Klettergruppen und unsere anderen Projekte („Seilschafft Inklusion!“, Inklusions-Workshops, Öffentlichkeitsarbeit) zur Verfügung stehen wird.

Wir hoffen auch in dieser schwierigen Zeit auf die finanzielle Unterstützung durch unsere Spender_innen und Förderer. Wir hoffen, dass die Wichtigkeit unserer Inklusionsarbeit nicht vergessen wird. Denn „Ich will da rauf!“ steht für ein solidarisches und selbstverständliches Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung und trägt zu einer besseren Gesellschaft bei.

Ansprechpartnerin
Katrin Eisenhofer
0176-43320347
katrin.eisenhofer@iwdr.de
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